Donnerstag, 29. Dezember 2011

Weihnachts-Unterhosen 2011



Welche Tristesse! 2011 ohne Weihnachtsunterhosen?
Was ist geschehen? Sind sie nach dem Waschen nicht rechtzeitig trocken geworden?

Wie finster und traurig erscheint Neuenheim dieses Jahr... zur Erinnerung bleibt uns das Bild von 2010.

Montag, 19. Dezember 2011

Die grüne Gefahr

Als Luisa umgezogen war, rief sie ihre Mutter in Brasilien an und erzählte von ihrer neuen Umgebung: Ein schönes Haus, ganz in der Nähe viel Natur, ein Bach und ein Wald um die Ecke.
"Aber Kind, bist du dort wirklich sicher!?", fragte die Mutter besorgt.
Für die Mutter war alles Grünzeug ein Zeichen von Gefahr. Niemand assoziierte in Sao Paolo mit Parks Ruhe und Idylle. Eine Ansammlung von Büschen oder auch nur ein paar Bäume waren nichts, wo man sich gerne aufhielt.
Als Kind hatte Luisa lange nicht verstanden, warum sie nicht zwischen den Bäumen spielen durfte. Erst mit den Jahren ging ihr auf, dass sich in Parks oder beschatteten Plätzen immer dunkle Gestalten aufhielten, die einem im besten Fall etwas verkaufen und im schlimmsten Fall and den Kragen wollten.
Und folglich meiden die Bewohner Sao Paolos solche Orte. Für sie erscheinen sie unübersichtlich und lieber gehen sie durch betoniertes Areal, das sie in alle Richtungen überschauen können.
So kostete es Luisa ein wenig Überzeugungsarbeit, bis ihre Mutter ihr abnahm, dass in Deutschland Bäume kein Zeichen von Gefahr sind.

Donnerstag, 24. November 2011

Bei Rot stehen - bei Grün gehen: Seien Sie Vorbild!

Zum Thema dieseer Seite, etwas von der Internet-Seite der Stadt Köln:

Immer häufiger missachten Fußgängerinnen und Fußgänger die Rotsignale an Ampeln.
Um so schwerer ist es, Kindern zu vermitteln, dass sie bei "Rot" immer erst auf "Grün" warten müssen und dann erst die Straße überqueren dürfen. [...]
Daher: auch wenn Sie in Eile sind, oder die Straße frei ist - bitte überqueren Sie die Straße erst bei "grüner" Ampel. Seien Sie Kindern ein Vorbild im Straßenverkehr!
Mit der Aktion "Farbe bekennen", die zusammen mit Schulkindern durchgeführt wird, sollen Fußgängerinnen und Fußgänger vor Ort für diese Thematik sensibilisiert werden:

Die Fußgängerinnen und Fußgänger, die bei "Rot" die Fahrbahn oder gar die Gleise überqueren, werden angehalten, bekommen von den Schülerinnen und Schülern die "Rote Karte" gezeigt. Sie sollen sich dann mit den Schulkindern über die Gründe ihres Fehlverhaltens auseinandersetzen. Die Konfrontation mit dem eigenen Fehlverhalten soll die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dazu bewegen, in Zukunft vorschriftsmäßig die Straße zu überqueren.

Fußgängerinnen und Fußgänger, die sich richtig verhalten, erhalten eine "Grüne Karte".
(von hier)

So wie in anderen Ländern bereits Kinder auf den Dienst in der Armee vorbereitet werden, so erhält man in Deutschland in jungen Jahren das Polizistenhandwerk näher gebracht.

Dienstag, 1. November 2011

Galeria Cow-Hof

Nein, Emily gehört nicht zu den Ausländern, die sich ständig über den schlechten Service in Deutschland beschweren.
Doch als sie neulich beim Kaufhof ein Paar Strümpfe umtauschen wollte, fragte sie sich, ob sich wirklich so viel in den letzten Jahren geändert hatte:
Sie stelle sich mit ihren Strümpfen an die Kasse der Strumpfabteilung, wartete bis die Kunden vor ihr bezahlt hatten, nur um dann von der jungen Kassiererin zu erfahren, dass diese noch nicht berechtigt sei, Umtäusche auszuführen und ihre Kolleging gerade in der Kaffeepause sei.
So ging Emily an die Kasse der Schreibwarenabteilung, wartete 10 Minuten bis sie an der Reihe war, nur um dann von dieser Kassiererin zu hören, dass an dieser Kasse keine Umtäusche möglich seien. Dazu müsse sie sich an der Kasse auf der anderen Seite, in der Kosmetikabteilung, anstehen.
Also reihte sie sich dort in die Schlange ein und wartete erneut, bis sie dran war. Und tatsächlich, es klappte! Obwohl die Kassierin die Strümpfe gründlich nach Mängeln untersuchte und eine weitere Kollegin um Unterstützung bitten musste („Ich habe hier einen Umtausch, kannst du gerade an der Kasse übernehmen?“), erhielt sie nach 3 Versuchen und 30 Minuten die 4,99 Euro für ihre Strümpfe zurück. Bar und nicht als Gutschein.
Sie überlegte kurz, ob sie nun jubeln solle.
Mit ihrem zurückgewonnenen Vermögen verließ sie den Kaufhof und musste dabei an ihre schottische Freundin denken, die sich immer über die unhöflichen Verkäuferinen in diesem Geschäft beklagt und diesen kurzer Hand in Cow-Hof umgenannt hatte.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Das Gelobte Land


Interessanter Artikel aus Die Zeit - warum Deutschland angeblich immer populärer in der Welt wird, und warum immer mehr Ausländer hierhin ziehen.

Passt ganz gut zu einem Zitat von Helge Timmerberg, einem Kind der 50er, der in den 60er bis 90er Jahren durch die Welt trampte, weil er es in Deutschland nicht aushielt.

2008 schrieb er:
"Vor knapp 40 Jahren flüchtete ich aus einem Deutschland, das nicht zu ertragen war. Wer auf Hippies rumhackt, weiß nicht, wie es hier in den sechziger Jahren ausgesehen hat. Auf den Straßen, in den Köpfen, in den Tassen. Schon ein Cappuccino galt als Gift für die deutsche Lebensart. Damals war Deutschland das langweiligste und intoleranteste Land überhaupt, heute ist es das glatte Gegenteil. "

Sonntag, 9. Oktober 2011

Das Schweigen im Büro

Als Deepali neu in ihrem Büro in Deutschland saß, hatte sie das Gefühl, alleine im Raum zu sitzen.
Ihre Kollegen kamen um 8 Uhr morgens und gingen um 6 Uhr abends. Dazwischen saßen sie schweigend vor ihren Computern, nur um zur Mittagszeit plötzlich zu verschwinden. Jeder einzeln.
Es war als säßen um sie herum Steine. Es gab keine Kommunikation.
Besorgt erzählte sie einem Freund, der schon länger in Deutschland war, von ihren Eindrücken. Er gab ihr den Tipp doch einfach Termine mit ihnen zu machen. Sie griff seine Idee auf, verschickte einige Kaffee- und Mittagstermine und siehe da, plötzlich klappte es - sie erhielt Anschluss, die Steine bekamen Gesichter und endlich verstand sie, was passierte, wenn plötzlich wieder ein Kollege schweigend das Büro verließ.

Samstag, 10. September 2011

Zuverlässigkeit

Immer wenn Nasreen ihre Cousine in New York besucht, muss sie sich dort die gleiche Geschichte anhören und sich sagen lassen, wie glücklich sie doch in Deutschland sein müsse.
Das kommt so: Die Cousine hat ein Modegeschäft und verkauft Kleider aus aller Welt. Und so schicken ihr Händler aus Frankreich, Italien, Indien, Mexiko und eben Deutschland Ware. Regelmäßig kommt ihre Planung durcheinander, weil wieder eine Lieferung nicht oder nicht rechtzeitig kommt. Es bringt sie zur Weißglut, wenn sie einmal mehr Kunden vertrösten oder eine Modenschau umbauen muss. "Nur die Deutschen", betont die Cousine, "auf die kann man sich verlassen. Die reden nicht viel, aber wenn sie sagen, dass eine Lieferung am Tag x kommt, dann wird sie da sein. Ohne Wenn und Aber."
Nasreen nickte nur und dachte "Eigentlich hat sie recht."

Sonntag, 7. August 2011

7 + 1: Deepali (Indien)

7 Sachen, die mir an Deutschland gefallen:
  • Es ist nie richtig voll - noch nicht einmal zu den Stoßzeiten morgens
  • Niemand hupt, selbst bei viel Verkehr, wenn es kaum voran geht
  • Ältere Leute kleiden und benehmen sich nicht wie ältere Leute
  • Selbst als Student kann man arbeiten
  • In Gruppen: einer redet und die anderen hören zu
  • Wenn der Winter in den Frühling übergeht: Es fühlt sich an wie eine Braut, die sich für ihre Hochzeit kleidet
  • Deutsche Hochzeiten: klein, gemütlich, hübsch und ruhig

1 Sache, die ich in Deutschland vermisse:
  • Es ist nie voll - selbst auf einem Markt am Samstag. Ich vermisse das pulsierende Leben ein wenig.

Sonntag, 17. Juli 2011

Sie ist da!

"Luiza ist da, Luiza ist da!", rief die Mutter zur Nachbarin herüber.
Luiza war gerade mit ihren beiden schweren Koffern nach 16-stündigen Flug aus Deutschland in Brasilien angekommen. Sie wollte nur noch eines: Ins Bett fallen und die Augen schließen.
Doch dazu kam sie nicht. Das Haus war voll mit Leuten, die sie sehen wollten, und jede Minute kam ein weiteres Familienmitglied oder ein Nachbar herein.
Es gab Essen und auch wenn sie gar keinen Hunger hatte, wurde ihr immer wieder etwas auf den Teller gelegt: "Du musst doch hungrig sein nach so einer langen Reise. Nun erzähl schon, wie ist es in Deutschland!"
Luiza gab sich Mühe, aber nach 2 Stunden konnte sie nicht mehr. Die Augen, die Knochen, alles tat ihr weh und um sich herum in dem kleinen Zimmer hörte sie nur noch ein Rauschen von 1000 Stimmen.
Schließlich nahm sie ihre letzte Kraft zusammen und rief in den Raum "Was macht ihr alle hier? Habt ihr nichts zu tun? Ich bin müde, ich will ins Bett!".
Das Rauschen verstummte mit einem Mal, es wurde totenstill im Raum und alle schauten mit großen Augen auf Luiza. Etwas Unglaubliches war geschehen, noch nie hatte dieser Raum eine derartige Unfreundlichkeit erlebt.
Ein kleines Mädchen hielt sich erschreckt am Rock ihrer Mutter fest. Die Mutter streichelte den Kopf des Mädchens und flüsterte ihm zu: "Luiza lebt jetzt in Deutschland. Da sind die Menschen so".

Sonntag, 19. Juni 2011

Grüezi Deutschland

Aktuelle Serie des Schweizer Fernsehens über Deutschland:

Grüezi Deutschland

Freitag, 17. Juni 2011

Immer mit der Ruhe

Als Giulia ihr neues Auto tanken wollte, musste sie sich zunächst einmal in eine kleine Schlange an der Tankstelle einreihen.
Als der Erste in der Schlange sein Auto fertig getankt hatte, ging er in den Tankstellen-Kiosk. Anstelle direkt zu bezahlen, nutzte er jedoch zunächst die Toilette, suchte sich in aller Ruhe aus dem Kühlschrank ein Sandwich aus und ging schließlich ganz entspannt zur Kasse.
In der Zwischenzeit bewegte sich die Autoschlange an der Zapfsäule keinen Millimeter.
Giulia traute ihren Augen nicht. Was ging hier vor? Warum blieben die Leute in den Autos vor ihr so ruhig?
Sie musste an Italien denken. Spätestens, wenn der erste in der Schlange mit dem Tanken fertig geworden wäre, hätte das Hupen begonnen.
Und bei dem, was sie hier gerade erlebte? Der Mann wäre erdrosselt, erschlagen, gelyncht und sein Auto zur Seite geschleppt worden.
Doch nichts davon geschah und irgendwann bewegte sich die Schlange.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Die zweite Frage

Deepali war es gewohnt, dass man als Gast mehr als einmal gefragt wird, ob man etwas essen möchte. Und dass es eher unhöflich ist, direkt beim ersten Mal mit ja zu antworten.
Entsprechend verhielt sie sich als sie das erste Mal eingeladen wurde. Man unterhielt sich recht freundlich, und nach einer Weile trug die Gastgeberin aus der Küche einen Kuchen herbei. Sie verteilte Tellerchen & Servietten und fragte der Reihe nach, wer denn ein Stück wollte.
Als Deepali an der Reihe war, sagte sie aus guter Gewohnheit "nein", auch wenn der Kuchen sie breit anlächelte.
Dann wartete sie hungrig darauf, dass sie noch ein zweites Mal gefragt wurde. Und wartete. Und wartete.
Die Frage kam nicht, stattdessen musste sie mit knurrenden Magen zusehen, wie ihre Gastgeber und die anderen am Tisch vor ihren Augen den Kuchen verputzten.

Donnerstag, 5. Mai 2011

7 + 1: Nasreen (Iran)

7 Sachen, die mir an Deutschland gefallen:
  • Dass ich in der Lage war, mein Studium zu finanzieren
  • Die Zuverlässigkeit und Korrektheit der Deutschen
  • Demokratie
  • Die Offenheit der Menschen - sie hören auch zu, auch wenn ihnen das Gesagte nicht gefällt, ohne dabei auszuflippen
  • Reiselust und das Interesse Neues & Fremdes kennenzulernen
  • Dass das Alte geschätzt wird, z.B. alte Gebäude. In vielen anderen Ländern ist etwas Neues per Definition besser
  • Dass man sich grüßt, auch wenn man sich nicht kennt - z.B. im Wald oder im Aufzug
  • Brötchen
1 Sache, die ich in Deutschland vermisse:
  • Essen - vor allem die kleinen Sachen, wie grüne Mandeln, salzige Walnüsse, Maiskolben auf der Straße

Montag, 18. April 2011

Die privateste Frage

Roxana betrat europäischen Boden als sie zum Studieren nach Brüssel kam. Dort traf sie ihren ersten deutschen Menschen - eine Kommilitonin aus Ostberlin.
Sie sprachen öfters miteinander und trafen sich zu dem ein oder anderen Kaffee.
Eines Tages bekam die Ostberlinerin ein Job-Angebot. Sie sprach mit Roxana darüber und machte sich vor allem Sorgen, ob denn das Gehalt, dass sie erhalten sollte, ausreichend sei.
Als Roxana sie darauf ansprach, wie hoch denn das Gehalt sei, erstarrte das Gesicht der Ostberlinerin: "Roxana, wie kannst du so etwas fragen!?"
Sie erklärte Roxana, dass dies die privateste Frage sei, die man einem Deutschen stellen könne. Noch schlimmer, als wenn man eine Frau frage, ob sie ihre Periode habe.
Roxana hörte stumm und mit großen Augen zu. Sie konnte nicht glauben, was sie hörte und fragte am nächsten Tag ein paar andere Studenten aus Deutschland, ob das denn so stimme.
Sie bestätigten es ihr, und Roxana wusste für den Rest ihres Lebens, welche Frage sie niemals in Deutschland stellen dürfe.

Samstag, 9. April 2011

Der 8-Wochen-Schrank

Als Giulia sich ihre erste Wohnung in Deutschland einrichtete, war sie es satt, immer nur bei IKEA einzukaufen.
Und so ging sie eines Tages zu einem großen Möbelhaus, um einen Kleiderschrank zu suchen. Die Auswahl war gewaltig, und es dauerte nicht lange, bis sie ein Modell gefunden hatte.
Sie ging zu einer Verkäuferin, um den Schrank zu kaufen. "Das dauert 8 Wochen, wir müssen den Schrank erst bestellen", sagte ihr die Dame. "8 Wochen!?", dachte sie, "aber gut, wenn das hier üblich ist..."
Und so wartete sie geduldig in ihrer Wohnung ohne Kleiderschrank. Der Winter wurde durch den Frühling abgelöst und auch wenn ihr Schrank noch nicht kam, so hatte sie inzwischen ein Auto - das sie nach dem Schrank geordert hatte.
Endlich, nach exakt 8 Wochen, erhielt sie eine SMS, dass der Schrank ihr am folgenden Samstag um 7 Uhr morgens geliefert würde. Sie las die SMS einmal. Dann noch einmal. Und noch einmal, bis sie sicher war, dass dort wirklich 7 Uhr morgens und nicht abends stand.
So stellte sie sich am Samstag den Wecker auf 6:30 und tatsächlich um Punkt 7 klingelten die Möbelpacker und schleppten den Schrank in ihre Dachgeschosswohnung.
Giulia schaute dem allem im Halbschlaf zu, streichelte kurz den Schrank und legte sich um 7:15 wieder ins Bett, um den Rest des Samstags auf italienische Weise genießen zu können.

Sonntag, 20. März 2011

Schild-Bürger: Tafelschreiber


Deutsch, eine präzise Sprache.

Sonntag, 6. März 2011

Und dann war sie deutsch

Jan und Maria waren ein wenig nervös, waren sie sich doch sicher, dass die deutschen Behörden es ablehnen würden, ihrem Kind die Nachnamen beider Eltern zu geben.
Der holländische Nachname des Vaters kombiniert mil dem portugiesischen der Mutter hätte einen Ungetüm aus drei Wörtern ergeben - etwas, dass in Deutschland verboten ist.
Um so erstaunter waren sie als der Name einfach so durchgewunken wurde. War der Behörde ein Fehler unterlaufen?
Egal, eine Hürde war überwunden und die beiden überlegten, welche Nationalität sie ihrer Tochter geben sollten. Die holländische oder die portugiesische oder beide?
Während sie noch überlegten, was sie tun sollten, flatterte erneut ein Brief der deutschen Behörden ins Haus. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass ihre Tochter deutsch sei. So saßen sie da, schauten erstaunt auf den Brief und freuten sich, eine wahrlich multikulturelle Familie zu sein. 3 verschiedene Nationalitäten und 3 verschiedene Namen - Wohnsitz in Deutschland.

Montag, 7. Februar 2011

Hauptgericht

Nach 3 Wochen in Deutschland gehörte Essen nicht gerade zu Deepalis Lieblingsaktivitäten.
In Indien gab es aromatisierten Reis, farbige Curries, Gemüse, Kräuter, Gewürze, die allesamt einen köstlich-intensiven Geschmack im Mund verbeiteten.
Und hier in Deutschland? Sie begriff nicht, wie sich die Leute mit Bratwurst und Ziegenkäse (Zieeeegenkäse!?) zufrieden geben konnten. Das waren doch nur Snacks! Wo war der Rest?
Und so war sie um so erfreuter als sie eine Einladung zu einer Feier erhielt, die ein üppiges Buffet versprach. Endlich ein vernünftiges Essen!
Als sie ankam, schweifte ihr Blick über das Angebot auf dem Buffettisch: Rucola, Salat, Dressing, in Soße schwimmende Würste, ein Brotkorb, Bratkartoffeln mit Salz & Peffer, irgendwelche weißen Klöße, und eine Käseplatte. Sie lud sich eine Auswahl auf ihren Teller und setzte sich auf einen Stuhl an der Wand.
Zufrieden beobachte der Gastgeber wie sich seine Gäste von den sorfältig ausgewählten Speisen bedienten. Er ging zu Deepali und fragte sie, ob soweit mit dem Essen alles in Ordnung sei. Deepali strahlte "Die Vorspeisen sind klasse, aber jetzt warte ich erst einmal auf die Hauptspeisen, bevor ich mir noch Nachschlag hole. Ich will ja noch genug Platz für das richtige Essen haben."

Samstag, 22. Januar 2011

7 + 1: Sandra (Portugal)

7 Sachen, die mir an Deutschland gefallen:
  • Lebensqualität - gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben
  • Die Lage: Deutschland liegt im Zentrum Europas, nah an vielen Plätzen, die mich interessieren
  • Zvilisiertere Fahrweise und gleichzeitig keine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf manchen Autobahnabschnitten
  • Die großen Unterschiede zwischen den Jahreszeiten. Die Natur ist immer wunderschön und so sauber
  • Die Weihnachtszeit: die Märkte, die Atmosphäre
  • Gutes Bier (bevor ich nach Deutschland kam, wusste ich Bier gar nicht zu schätzen)
  • Das Gefühl der Sicherheit (wodurch ich dann zu entspannt durch Portugal laufe & fahre, wenn ich einmal wieder dort bin)
1 Sache, die ich in Deutschland vermisse:
  • Der Ozean - sein Geruch und das Geräusch seiner Wellen

Samstag, 15. Januar 2011

Du kannst mich mal gerne haben

Es war reiner Zufall, dass Victoria ausgerechnet in der einzigen amerikanischen Bar weit und breit arbeitete, um Geld für ihr Studium zu verdienen.
Sie war schon eine Weile im Land und fühlte sich recht sicher im Umgang mit der deutschen Sprache. Und selbst wenn alle anderen Mitarbeiter aus den Dörfern der Umgebung stammten, so kam sie doch auch mit deren Dialekten zurecht.
Es war nicht ihre Art, mit Menschen zu streiten, doch wie alle anderen in der Bar geriet sie immer wieder mit dem arroganten Barkeeper aneinander.
Als es eines Tages einmal wieder soweit war, rief dieser Victoria in einem Streit ein "Du kannst mich mal gerne haben" entgegen. Sie war ein klein wenig verblüfft über seine unerwartete Freundlichkeit und entgegnete ihm milde "Aber ich habe dich doch auch gerne. Du kannst nur manchmal so furchtbar nervend sein."
Besagter Barkeeper lächelte sie darauf jedoch nur fies an und sagte "Du hast es nicht kapiert. Ich habe dir gerade gesagt, dass du mich am Arsch lecken kannst."
Letztere Redewendung kannte Victoria nur zu gut, und ihr wurde klar, dass die deutsche Sprache auch nach 7 Jahren immer noch genug Fallen für sie hatte.

Samstag, 8. Januar 2011

Das macht man nicht!

Es gab einen lauten Knall als die Dame Gustavo auf die Hand schlug. Seit Ewigkeiten hatte ihn niemand mehr geschlagen. Voller Schreck zog er seine Hand zurück und ließ die Orange fallen.
"Das macht man nicht!", sagte ihm die Dame vom Obststand mit bösem Blick ins Gesicht.
Dabei wollte er bei seinem ersten Besuch in München lediglich ein wenig frisches Obst auf dem Markt kaufen. Und wie sonst sollte er herausfinden, ob das Obst frisch war, wenn nicht durch Anfassen?
"Oh je, oh je", dachte Gustavo, "ich muss mich hier anpassen, sonst habe ich bald keine Hände mehr".

Sonntag, 2. Januar 2011

Schild-Bürger: Aufzug nicht benutzen!

Dürfen in diesem Aufzug Lasten bei Feuer transportiert werden (für den Fall, dass der Aufzug in Betrieb ist)?